Donnerstag, 19. September 2013

Ticken Wohnwagen und Wohnmobilfahrer unterschiedlich?

Den Kommentar von Lilac möchte ich hier zum Thema machen, besser kann man das nicht schreiben!
Da ich ja auch einige Zeit unter Campern gelebt habe, muss ich meine Enttäuschung über diese Menschen zum Ausdruck bringen. Ich spreche dabei um Camper auf Campingplätzen, also nicht die Wild-Camper, die sicher noch mal ein anderer Schlag sind.
Auf einem Campingplatz erinnerte mich alles an einen Kleingartenverein. Sogar die Gartenzwerge fehlten nicht. Und wehe, die welken Blütenblätter fielen auf den Rasen - das gab eine Abmahnung. Also ehrlich, das Spießertum lässt grüßen.

Zum Thema Wohnmobilfahrer setze ich einfach eine alte Story (ca 1991) von mir rein:
Das Camper Schlitzohr....
Es war so um 1990 in Spanien, die Rentner wurden mobil und immer mehr von diesen neuen, kompakten Plastikbombern waren unterwegs – besetzt mit gut situierten Rentnern und Pensionisten.
Ich war diesen Greenhorns der Camper Scene immer ein Dorn im Auge. Das beruhte auf Gegenseitigkeit. Diese neue Spezies von WoMo-Fahrern saß nachmittags vor ihrem Luxusmobil und trank mit abgespreiztem Finger aus Porzellantassen Kaffee, oder lud gleichgesinnte Nachbarn zu einem Gläschen Sekt ein....
Während bei mir blauer Rauch aus der Türe kam und langhaarige Typen aus und ein gingen...
Ich wurde mitleidig belächelt und man wollte keinen Kontakt mit mir!
Nur ich war kein Greenhorn, sondern ein erfahrener Campingbusfahrer. Das checkten die Newcomer dann irgendwann auch und stellten sich immer dahin, wo sie meinen grünen 608 mit den Stierhörnern sahen.
Ich erinnere mich noch an eine Bucht in Javea, ich glaube es war Granadella. Es ging eine steile Schotterstraße hinunter bis zum Strand. Er bestand aus Sand und Steinen.
Mein 608.er hatte Zwillingsreifen und einen sehr kurzen 1. Gang, also fuhr ich runter und suchte mir ein nettes Plätzchen am Wasser.
Es dauerte nicht lange und da kam ein nagelneuer Alkoven Camper mit Frontantrieb.... Bevor er in den Schotterbereich am Strand fuhr blieb er stehen und ich hörte die Diskussion!
“Guck mal der da mit der alten Kiste! Wenn der das kann dann können wir das auch!”
Dann waren da noch ein paar Worte wie “ungepflegter Hippie”, “Schrottkiste”, und “aufpassen der klaut bestimmt” usw. Ich kannte das schon.
Es dauerte keine 5 Minuten, dann waren die Geräusche von durchdrehenden Rädern zu hören, neben heftigem Fluchen und Streitgesprächen des Ehepaares.
Matten wurden untergelegt, es wurde mit einem Klappspaten geschaufelt und und und.
Dann stand er auf meiner Matte, leicht verlegen und konnte mir nicht in die Augen schauen.
“Können sie mir helfen?”

Könnte ich schon, antwortete ich ihm, nur wollen würde ich nicht. Er könne ja hochgehen bis zur Küstenstraße und sich einen Traktor suchen zum Hochschleppen.
Ich sprach`s, stieg ein, legte behutsam den 1. Gang ein und fuhr problemlos von dannen!
Ich liebte meinen Schrotthaufen!

Ich hatte kein schlechtes Gewissen dabei, er war sicher bestens ausgestattet mit Sekt und Lebensmitteln.

1 Kommentar:

  1. Als Fahrer eines Wohnwagengespannes, wirst immer mit Zigeunern verwechselt oder mit Holländern. Ist genauso schlimm

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